Biologie - Geschichte der Sammlung
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Biologie - Geschichte der Sammlung seit dem 18. Jahrhundert

18. und 19. Jahrhundert: Die Stiftung einer Bibliothek

Die Geschichte der Sammlung Biologie reicht bis in das 18. Jahrhundert zurück. Der Frankfurter Stadtarzt, Stifter und Naturforscher Johann Christian Senckenberg (1707-1772) errichtete bereits zu Lebzeiten die Dr. Senckenbergische Stiftung, als deren Zweck er neben der Förderung des Gesundheitswesens in Frankfurt auch die Unterhaltung und den Ausbau einer wissenschaftlichen Bibliothek bestimmte. Er vermachte der Stiftung seine Privatbibliothek, die annähernd 10.000 Bände umfasste, darunter auch viele Werke der Biologie und der beschreibenden Naturwissenschaften. Die Bibliothek erfuhr in den folgenden Jahrzehnten erhebliche Zuwächse durch Geschenke und Nachlässe von Frankfurter Ärzten und Naturforschern (unter anderem von dem Botaniker Johann Jacob Reichard).

Nach Bibliothekszusammenlegungen unter Beteiligung von mehreren wissenschaftlichen Einrichtungen (Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft, Medizinisches Institut, Physikalischer Verein, Ärztlicher Verein, Verein für Geographie und Statistik) lautete ab 1850 der offizielle Name Senckenbergische Bibliothek. Bereits zu diesem Zeitpunkt bestanden mit der Stadtbibliothek Absprachen zum Erwerbungsprofil, wonach die Senckenbergische Bibliothek die Naturwissenschaften und die Medizin abdeckte. Herausragende Bedeutung für den weiteren Ausbau der Bibliothek bis in die heutige Zeit hat der internationale Schriftentausch, den die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung betreibt. Sie stellte und stellt die im Tausch erhaltenen, überwiegend biologischen Werke der Bibliothek als Dauerleihgaben zur Verfügung.

1907 - 1947: Eine zentrale Bibliothek für das Fach

Im Jahr 1907 bezog die Senckenbergische Bibliothek mit ihren reichhaltigen Beständen biologischer Literatur einen Neubau in der Viktoria-Allee (heute Senckenberganlage), neben dem ebenfalls neu errichteten naturkundlichen Museum (heute "Senckenberg Naturmuseum"). In den folgenden zwei Jahrzehnten, die von erheblichen finanziellen Schwierigkeiten für die Bibliothek geprägt waren, trug der Schriftentausch mit Zeitschriften der beschreibenden Naturwissenschaften, besonders aus der Biologie, wesentlich zu einem kontinuierlichen Bestandsaufbau bei. Mitte der Zwanziger Jahre ließ sich etwa ein Drittel aller damals in der Senckenbergischen Bibliothek gehaltenen Zeitschriftentitel der reinen Biologie zuordnen; ein weiteres Drittel stellten naturkundliche Zeitschriften mit erheblichen Anteilen biologischer Inhalte.
Um das Potenzial noch besser zu nutzen, förderte die Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft (1929 umbenannt in Deutsche Gemeinschaft zur Erhaltung und Förderung der Forschung) ab 1928 den Tauschverkehr. Das Ziel war, Frankfurt zum "bibliothekarischen Mittelpunkt Deutschlands für die beschreibenden Naturwissenschaften" zu machen (Rauschenberger 1933). Im Zweiten Weltkrieg blieben die Bestände der Senckenbergischen Bibliothek infolge Auslagerung weitgehend erhalten.

SAMMLUNG

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zuletzt geändert am 26. September 2022

Kontakt

Dr. Gerwin Kasperek
Tel: 069/ 798-39365
g.kasperek[at]ub.uni-frankfurt.de
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