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Buchpatenschaft - Schäden

Schimmelpilz
Schimmelbefall tritt im Zusammenhang mit ungünstiger Lagerung und / oder Wasserschäden auf. Er kann sich unter besonderen Bedingungen, wie z. B. feuchtwarmen Räumen, sehr schnell entwickeln und in kurzer Zeit Bücher bis zur Zerstörung angreifen.
Je nach Umfang der Schäden kann der Schimmel durch verschiedene Maßnahmen vom Ausbürsten bis zur Bestrahlung unterdrückt werden.
Bei schwerem Befall ist sogar eine Dekontamination von ganzen Magazinräumen notwendig.
Eine optimale Lagerung in Bezug auf Temperatur und Luftfeuchtigkeit verhindert die Ausbreitung von Schimmelbefall.
Bei Substanzverlust werden die desinfizierten Objekte anschließend von einem Restaurator in Handarbeit in ihren Originalzustand zurückversetzt.

» Spezielle Techniken (Anfasern von Papier; Papierspaltung)

Tintenfraß
Tinte wurde in früheren Zeiten im Allgemeinen auf der Grundlage von Galläpfel- und Eisentinkturen hergestellt. Die Kombination dieser Substanzen kann unter schlechten Lagerungsbedingungen - feuchtwarme Räume - reagieren und Schwefelsäure freisetzen, die das beschriebene Papier oder Pergament angreift, die Schrift verschwinden läßt und bis hin zu Löchern führen kann.
Die Objekte müssen von einem Restaurator einzeln entsäuert werden.
Substanzverluste werden dann durch handwerkliche Arbeit beseitigt.

» Spezielle Techniken (Anfasern von Papier; Papierspaltung)

Wasserschäden
Das Eindringen von Flüssigkeit zermürbt die Papierfaser und verursacht Verfärbungen. Das betroffene Papier kann leicht reißen und so weiteren Schaden nehmen. Eine sachgerechte Restaurierung der Objekte kann nur nach Untersuchung möglicher Folgeschäden (s. Schimmelpilz, Tintenfraß) vorgenommen werden.

Bei Substanzverlust s. auch » Spezielle Techniken (Anfasern von Papier; Papierspaltung)

Unsachgemäße Lagerung
Die Auswirkungen von hoher Feuchtigkeit und hohen Temperaturen zählen zu den wichtigsten Schadensfaktoren für Bücher und Einbände. Neben der natürlichen Verformung der Objekte aufgrund von Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen können auch bakterieller Befall und chemische Reaktionen ausgelöst werden.

» Schimmelpilz   » Tintenfraß

Säurefraß
Das Mitte des 19. Jahrhunderts neu erfundene Verfahren der Papierherstellung aus Zellstoff benutzte zur Produktion Alaun, Aluminiumsulfat und Holzschliff. Durch einen endogenen Prozeß setzen diese Substanzen verschiedene Säuren frei, die die Papierstruktur zerstören.
Angegriffenes Papier verfärbt sich, verliert seine Elastizität und wird brüchig.
Der Prozeß der Versäuerung kann mit Hilfe spezieller Techniken gestoppt werden. In vielen Fällen benötigt das entsäuerte Papier darüber hinaus eine weitere Behandlung zur Verfestigung seiner Konsistenz.

» Spezielle Techniken (Anfasern von Papier; Papierspaltung)

Spezielle Restaurierungstechniken

Anfasern von Papier
Fehlende Stellen im Papier können durch Angießen einer Papierfaser-Suspension ergänzt werden. Durch eine besondere Technik wirkt die Suspension nur auf die fehlenden Stellen und fasert sich dann mit dem alten Papier an.

Papierspaltung
Durch Aufbringen einer speziellen gallertartigen Masse werden die behandelten Einzelblätter mit Hilfe von Trennblättern in zwei Hälften gespalten und durch ein dazwischen geschobenes neues Papierblatt gefestigt.

Die häufigsten Schäden an Büchern und Einbänden werden an ausgewählten Beispielen in einer virtuellen Ausstellung der ECPA - European Commission on Preservation and Access- veranschaulicht (in engl. Sprache).

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zuletzt geändert am 26. September 2022

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Bernhard Wirth
Tel. 069/ 798-39223
pr-team[at]ub.uni-frankfurt.de
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