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PRESSEMITTEILUNG 28.1.2016

Innovative bibliothekarische Dienstleistungen für die Spitzenforschung in Deutschland

DFG unterstützt drei weitere Fachinformationsdienste für die Wissenschaft an der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert seit dem 1.1.2016 drei weitere Fachinformationsdienste an der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main. Mit Fördermitteln von über 1,8 Mio EUR werden in den nächsten drei Jahren die Fachinformationsdienste "Afrikastudien", "Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft" und "Jüdische Studien" aufgebaut.

Der Fachinformationsdienst Afrikastudien sammelt schwer zugängliche Veröffentlichungen aus afrikanischen Staaten. Dies ermöglicht eine gleichberechtigte Forschung mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Afrika auf Augenhöhe, verbessert die Rezeptionschancen für die afrikanische Wissenschaft und stellt empirische Informationen insbesondere im Bereich der statistischen Daten auf eine bessere Grundlage.
Außerdem soll ein zentrales Beratungs- und Unterstützungsangebot für infrastrukturelle Fragen gerade für die zum Teil kleinen Universitätsinstitute in Deutschland entwickelt werden. Die Vernetzung der verteilt vorhandenen Kompetenzen trägt zur Optimierung der Informationsinfrastruktur der Afrikastudien in Deutschland bei.

Der Fachinformationsdienst Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft wird ein neues zentrales Webportal "avldigital.de" zum systematischen Nachweis der Fachliteratur und ein fachspezifisches Repositorium aufbauen. Zusätzlich werden Dienste für das elektronische Publizieren von Open-Access-Zeitschriften implementiert. Den quer zu den philologischen Disziplinen verlaufenden Interessen der Komparatistik kommt ein nutzerorientierter Erwerbungsdienst entgegen.
Zur Umsetzung des Vorhabens konnten einschlägige Partner, wie die Deutsche Gesellschaft für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, das Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin und die Arbeitsstelle für Theorie der Literatur an der Universität Göttingen gewonnen werden.

Der Fachinformationsdienst Jüdische Studien wird neben einem fachlich passgenauen Bestandsaufbau vor allem ein Verfahren zur Retrokonversion transliterierter Titel in die hebräische Originalschrift entwickeln und damit das Suchen dieser Fachliteratur erheblich vereinfachen. In Kooperation mit Prof. Eckert von der Hochschule der Medien in Stuttgart wird die sehr umfangreiche Digitale Sammlung Judaica mit Metadaten aus fachspezifischen Nachschlagewerken angereichert und als Linked Open Data bereitgestellt.
Zusammen mit der ULB Sachsen-Anhalt in Halle (Saale) wird ein indexbasiertes, bestandsübergreifendes Nachweis- und Recherchetool zum Spezialthema Israel/Palästina aufgebaut, welches erstmals hebräische und arabische Literaturbestände zusammenführt.

Die Fachinformationsdienste setzen durch innovative informationstechnologische Entwicklungen moderne Akzente und führen gleichzeitig die langjährige Tradition der Frankfurter Sammelschwerpunkte fort. Alle drei Projekte haben in enger Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der jeweiligen Fachcommunity und den jeweiligen Fachgesellschaften die fachlichen Bedürfnisse und Erwartungen an eine forschungsnahe Infrastruktur vorab analysiert und die dazu passenden Dienstleistungen entwickelt. Sie ergänzen die an anderen Universitätsstandorten vorhandenen Bestände, etwa durch die komplementäre Beschaffung von schwer zugänglichen Materialien in nicht-Europäischen Sprachen oder durch spezielle FID Lizenzen.

Bereits im letzten Jahr wurde mit der Einrichtung des Fachinformationsdienstes Darstellende Kunst begonnen. Der Arbeitsschwerpunkt der FID-Projektgruppe liegt auf der Entwicklung und Etablierung eines FID-Portals, das die proprietär erschlossenen Bestände von Sammlungen, Museen, Archiven und Bibliotheken der darstellenden Kunst in einem Index zusammenführt und durchsuchbar macht.
Darüber hinaus wird das FID-Portal als Kommunikationsplattform und Schaufenster für die Fachwelt dienen. Zurzeit wird gemeinsam mit der Gesellschaft für Theaterwissenschaft der Profildienst Darstellende Kunst aufgebaut. In Form eines RSS-Newstickers werden so fachrelevante Nachrichten gesammelt und redaktionell aufbereitet. An der Schnittstelle zwischen den Infrastruktureinrichtungen der darstellenden Kunst und der Fachwelt, fördert der FID Darstellende Kunst die Kommunikations- und Vernetzungsarbeit dieser Akteure.

Mit der Überführung von nun vier Sondersammelgebieten in Fachinformationsdienste ist eine weitere Etappe in der mehrjährigen Umstrukturierung der DFG-geförderten überregionalen Literaturversorgung erreicht.

Die Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg bietet nicht nur der Goethe-Universität und der Stadt Frankfurt eine hervorragende Infrastruktur im Bereich des Wissens: Unikale historische Bestände, die Sammlung der in Deutschland und in deutscher Sprache erschienenen Drucke für den Zeitraum 1801-1870 und gerade die seit dem zweiten Weltkrieg kontinuierlich von der DFG erst als Sondersammelgebiete, jetzt zum Teil als Fachinformationsdienste geförderten Spezialsammlungen begründen den europäischem Rang und die internationale Bedeutung der Frankfurter Universitätsbibliothek.



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zuletzt geändert am 26. September 2022

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