Geschichte der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main
Ansicht der alten Stadtbibliothek |
Das Testament datiert auf den 28. April 1484.
1603 Eine erste »Pflichtexemplarverordnung«: der Rat der Stadt verordnet, dass alle Verleger und Drucker von den neuen Büchern auf der Frankfurter Buchmesse ein Exemplar in die Ratsbücherei geben müssen; man fürchtet konfessionelle Auseinandersetzungen auf der Messe und will deshalb den Inhalt der Bücher vorab kontrollieren.
1668 wird die »Ratsbücherei« mit der Bibliothek des ehemaligen »Barfüßerklosters« zusammengelegt: die neue Bibliothek trägt nun den Namen »Stadtbibliothek«. Ihr erster planmäßiger Bibliothekar wird
1691 Johann Martin Waldschmidt.
1728 erscheint der erste gedruckte Katalog von Johann Jakob Lucius mit
32.000 Titeln
1825
Bezug des mit Stiftungsgeldern Frankfurter Bürger finanzierten Neubaus von Johann Christian Friedrich Hess, d.J. an der »Schönen Aussicht«
1830
Umfassende Neuorganisation der Bibliothek durch Johann Friedrich
Böhmer. Übernahme von 20.000 Bänden aus den 1803
säkularisierten Klöstern, darunter- neben 400 mittelalterlichen Handschriften und
zahlreichen Inkunabeln- auch die 42-zeilige Gutenberg-Bibel
1864
Friedrich Clemens Ebrard formt die Bibliothek zu einer modernen,
wissenschaftlichen Gebrauchsbibliothek, Bestand 366.000 Bände
1914
Gründung der Universität; die Bibliothek übernimmt - gemeinsam mit 4 weiteren Frankfurter Bibliotheken die Funktionen einer
Universitätsbibliothek.
1927
Der Bestand der »Städtischen und Universitätsbibliotheken Frankfurt am Main« ist auf über 800.000 Bände angewachsen. Er ist im Laufe der Jahrhunderte immer wieder durch bedeutende Schenkungen von Frankfurter Bürger vermehrt worden. Die Bibliothek gehört mit ihren zahlreichen Spezialsammlungen, insbesondere Judaica und Hebraica,
zu den bedeutenden wissenschaftlichen Bibliotheken.
1933-45 Tiefer Einschnitt in der Zeit des Nationalsozialismus: Stopp der Neubaupläne, Sperrung von Teilbeständen,
Entlassung von Mitarbeitern, so Ulrich Leo und Aron Freimann.
1943
Die Auslagerung der Bibliothek nach »Mitwitz/Oberfranken« kommt zu spät: ein
Großteil der Bestände geht verloren, das Bibliotheksgebäude wird bis auf den Portikus
zerstört.
Campus Bockenheim der Universität Frankfurt |
- der Stadtbibliothek
- der »Rothschildschen Bibliothek,«
- der »Bibliothek für Kunst und Technik«,
- der »Medizinischen Zentralbibliothek«
- und des »Manskopfschen Museums für Musik- und Theatergeschichte«
1964 In das nach Plänen von Ferdinand Kramer errichtete und in seiner Konzeption völlig neuartige Gebäude (feierliche Eröffnung am 29. April 1965) auf dem Campus der Universität zieht die »Senckenbergische Bibliothek« mit ein.
Sprunghafter Anstieg der Benutzungszahlen (1964: 350.000, 1966: 500.000 Bestellungen) und des Bestandes (1967: 1.07 Mio Bände)
1977 Bezug eines Ausweichmagazins in Fechenheim; die Bibliothek übernimmt die Aufgabe eines regionalen Zentrums der Handschriftenkatalogisierung
1978 Aufbau eines Zentrums für Gelehrtennachlässe der Frankfurter Schule
1982 erstmals über eine Million Bestellungen
1986 Eröffnung des unterirdischen Ausstellungs- und Magazinbereichs mit unmittelbarem Zugang vom neueröffneten U-Bahnhof aus
Ab 1995 können die neueren Bestände der Bibliothek im »OPAC« und im »Internet« recherchiert und online bestellt werden
1999 Einweihung des zweigeschossigen unterirdischen Büchermagazins unter der Zeppelin-Allee mit einem Fassungsvermögen für 2,1 Mio Bände. Auszug aus dem ehemaligen Bücherturm der »Deutschen Bibliothek«. Erstmals seit 22 Jahren sind wieder alle Bestände direkt von der Bibliothek aus zu erreichen
Kulturvertrag zwischen der Stadt Frankfurt und dem Land Hessen: die Stadtbibliothek wird im Jahr 2005, nach über 500 Jahren, in die Trägerschaft des Landes Hessen übergehen.
Seit dem 1.1.2005 sind Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main und Senckenbergische Bibliothek [ » Geschichte der Senckenbergischen Bibliothek] gemeinsam die zentrale Bibliothek der Universität Frankfurt am Main mit dem neuen Namen »Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg«.
» Über die Universitätsbibliothek
» Geschichte der Senckenbergischen Bibliothek
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zuletzt geändert am 2. Oktober 2024