Max Horkheimers Stimme auf digitalem Träger
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Max Horkheimers Stimme auf digitalem Träger

Im Nachlass von Max Horkheimer liegen etwa 100 Tonträger mit Reden, Vorträgen und Interviews Max Horkheimers aus den Jahren von 1938 bis 1972. Diese Aufnahmen bilden eine Schlüsselquelle für die Geschichte der 'Frankfurter Schule'. Sie liefern neue biographische und bisher unbekannte Details der berühmten Frankfurter Sozialwissenschaftler. So gibt beispielsweise eine Aufnahme vom 15. August 1938 die Glückwünsche von Max Horkheimer zum 80. Geburtstag seines Vaters wieder. In einer anderen Aufnahme berichtet Horkheimer 1971 ausführlich über seine Kindheit und Jugend in Zuffenhausen bei Stuttgart. Des Weiteren findet man wissenschaftliche Vorträge über Religion und Philosophie (1966), über Zivilisation (1967), Kongreßbeiträge aus Rom, Venedig und Lugano (1968-71), Reden über die Kritische Theorie (1969), über Pessimismus, über den Preis der Aufklärung und über Ehe und Familie (1970). Als authentische Zeugnisse geben die Aufnahmen bis hin zu Betonungen und Sprechpausen interessante Einblicke in die Atmosphäre der 1960er und frühen 1970er Jahre.

Alle diese Dokumente (von frühen Schallplatten über sogenannte Senkelbänder bis zu den ersten Kassettentonbändern) waren allein schon durch ihr Alter gefährdet. Hinzu kam, dass die zur Wiedergabe notwendigen Geräte nicht mehr vorhanden oder nicht mehr einsetzbar sind. So gibt es z. B. eine Schallplatte auf der als Abspielanweisung zu lesen ist: "Keine Metallnadeln benutzen nur für Holz- oder Kaktusnadel".

Max Horkheimer bei der Übernahme des Frankfurter Rektorats 1951
Foto: Archivzentrum

Mit der Digitalisierung reagierte das Archivzentrum auf die unmittelbare Gefährdung dieses einmaligen Kulturgutes. Bei den vorhandenen Tonbändern begann sich bereits die Fixierung der Beschichtung abzulösen, sodass die Aufnahmen in den nächsten Jahren verloren und nicht wieder herstellbar gewesen wäre. Durch die Digitalisierung wurden die analogen Tonsignale nun in hochauflösende Audio-Dateien (wav-Format / 96 kHz / 24 bit) umgewandelt und auf einem Archiv-Massenspeicher in der Universitätsbibliothek abgelegt. Zusätzlich wurden automatisch mp3-Dateien als Benutzungsformat im Archivzentrum generiert.

Die digitalen Aufnahmen werden im Archivzentrum zusammen mit den dort verwahrten Dokumenten der ‚Frankfurter Schule' inventarisiert und stehen für die Benutzer/innen an einem speziellen PC mit Kopfhörer als mp3-files zur Benutzung bereit.

Diese und zahlreiche weitere originale Dokumente des Archivzentrums können montags bis freitags jeweils von 9:30 - 16:30 Uhr nach Voranmeldung und im Rahmen der Benutzungsordnung eingehend untersucht werden.


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zuletzt geändert am 26. September 2022

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