Provenienzforschung an der Universitätsbibliothek
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Provenienzforschung an der Universitätsbibliothek

Ein Exlibris von Freiherr Adolph von Holzhausen. Darauf ist das Wappen der Holzhausen (3 Rosen) zu sehen und ein Gebäude, das Holzhausen-Schlösschen in Frankfurt am Main Ein handschriftlicher Besitzeintrag aus einem Buch, der auf Heinrich Kellner hinweist. Der Eintrag ist auf 1588 datiert und verwendet das Kellner‘sche Motto ENITAR Ein Stempel des Offenbach Archival Depots

Provenienzforschung und Provenienzerschließung

Die Provenienzforschung widmet sich der wissenschaftlichen Erforschung der Herkunft und der wechselnden Besitzverhältnisse eines Kulturgutes. Provenienzrecherchen können verschiedene Zielrichtungen haben, z.B. biografische oder buchhistorische Studien. Ziel ist häufig auch die Recherche nach NS-Raubgut. In der UB Frankfurt gibt es dazu seit 2020 Forschungsprojekte.

Angaben zur Provenienz von Büchern oder anderen Sammlungsobjekten werden partiell im Onlinekatalog erfasst. Die Provenienzdaten sind dort über die erweiterte Suche recherchierbar. Die Universitätsbibliothek ist bei der Provenienzerschließung deutschlandweit mit anderen Bibliotheken vernetzt. Weitere Nachweisinstrumente für Provenienzen in den Spezialsammlungen sind vorhanden.

Bei allgemeinen Fragen zur Provenienzerschließung wenden Sie sich bitte an das Team "Erschließung Spezialbestände und Antiquaria": kfv-formalerschliessen [at] ub.uni-frankfurt.de

Spezielle Fragen zur NS-Raubgutforschung richten Sie bitte an das Team Provenienzforschung: provenienzforschung [at] ub.uni-frankfurt.de

Projekte zur NS-Raubgutforschung

Die Universitätsbibliothek überprüft in Forschungsprojekten seit 2020 die eigenen Bestände, um NS-Raubgut zu identifizieren, die Funde zu dokumentieren, Verfolgungsumstände der Opfer zu klären und möglichst die Restitution an Erben bzw. Rechtsnachfolger durchzuführen. Wichtige Hinweise bei diesen Forschungen sind Besitzkennzeichen in den Büchern, wie etwa Widmungen, Unterschriften, Stempel oder sogenannte Exlibris. Teilweise sind aufwändige Recherchen nötig, um das Schicksal der Eigentümer*innen aufzuklären.

Aktuelles Projekt (2025 - 2027)

Logo des Deutschen Zentrum Kulturgutverluste
Förderer:
Deutsches Zentrum Kulturgutverluste
Förderumfang:
Personal
Projektlaufzeit:
Februar 2025 bis Februar 2027

Die Universitätsbibliothek hat im Februar 2025 ein Projekt zur Provenienzforschung begonnen, das vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste für zwei Jahre gefördert wird. Im Laufe des Projekts werden rund 30.000 Bände aus den wertvollen Sondersammlungen der UB vor allem aus dem 16. bis 19. Jahrhundert auf Raubgut überprüft.

Abgeschlossenes Projekt (2020 - 2025)

Logo des Deutschen Zentrum Kulturgutverluste Logo der Stadt Frankfurt am Main
Förderer:
Deutsches Zentrum Kulturgutverluste, mit Zuschüssen der Stadt Frankfurt am Main
Förderumfang:
Personal- und Sachmittel
Projektlaufzeit:
November 2020 bis Februar 2025

Die Universitätsbibliothek hat 2020 bis 2025 ein Projekt zur Provenienzforschung durchgeführt, das vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste für vier Jahre gefördert wurde. Im Laufe des Projekts werden rund 76.700 Bände der UB auf Raubgut überprüft. Im Ergebnis wurden rund 7.000 Bände identifiziert, die als Raubgut anzusehen sind. Wegen der hohen Zahl an Verdachtsfällen konnte im zeitlichen Rahmen des Projekts nur für einen Teil davon alle Hintergründe erforscht, sowie ggf. Erben bzw. Rechtsnachfolger ermittelt und eine Restitution eingeleitet werden. Rückgaben oder andere faire und gerechte Lösungen wurden bis zum Projektende in 36 Fällen durchgeführt und betrafen ca. 100 Bände. Die Forschungen zu den anderen Fällen werden weitergeführt.

Berichte über die Projekte

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zuletzt geändert am 29. Juli 2025