Alexander Mitscherlich: Biographische Angaben
1908 | Alexander Mitscherlich wird am 20. September in München geboren. |
1928-1932 | Studium der Geschichte, Kunstgeschiche und Philosophie an der Universität München. |
1933 | Nach einer ersten Verhaftung übersiedelt er nach Berlin und
eröffnet dort eine Buchhandlung, die 1935 von der SA geschlossen wird. Nebenher nimmt er
das Studium der Medizin auf.
Mitscherlich heiratet Melitta Behr. |
1935 | Wegen Widerstandsarbeit wird Mischerlich steckbrieflich gesucht und emigriert in die Schweiz. In Zürich setzt er sein Medizinstudium fort. |
1937 | Während einer Fahrt nach Deutschland wird er von der Gestapo erneut verhaftet und acht Monate in Nürnberg gefangengehalten. |
1938 | Mitscherlich heiratet Georgia Wiedemann. |
1939 | In Heidelberg beschließt er das Medizinstudium mit dem Staatsexamen. |
1941 | Bei Victor von Weizsäcker promoviert er über das Thema "Zur Wesensbestimmung der synästhetischen Wahrnehmung". Im Anschluss arbeitet er als Neurologe an der Universität Heidelberg. |
1945 | Für einige Wochen wird Mitscherlich im Frühsommer die Leitung des Gesundheitsamtes in der zunächst amerikanischen Besatzungszone "Saar, Pfalz, Rheinhessen" übertragen. Als das Gebiet den Franzosen übergeben wird, legt er sein Amt nieder. |
1946 |
Mitscherlich habilitiert sich mit der Schrift "Vom Ursprung der Sucht" und
arbeitet bis 1949 an der medizinischen Polyklinik in Zürich. Beobachter bei den Nürnberger Prozessen gegen NS-Ärzte. |
ab 1947 | Herausgeber der Zeitschrift "Psyche". |
1949 | Gründet er an der Universität Heidelberg die Abteilung für Psychosomatische Medizin, die bald zu einer eigenen Klinik ausgebaut wird. |
1952 | Alexander Mitscherlich wird außerplanmäßiger Professor für psychosomatische Medizin an der Universität Heidelberg. |
1955 | Er heiratet die Ärztin und Psychoanalytikerin Margarete Nielsen. |
1960-1976 |
In Frankfurt am Main gründet Mitscherlich das Sigmund-Freud-Institut, dessen Leiter er
bis zu seiner Emeritierung ist. Er wird zunehmend zum engagierten Kritiker der bundesdeutschen Nachkriegsgesellschaft. |
1966-1973 | Professor für Psychologie an der Universität Frankfurt/Main. |
1969 | Alexander Mitscherlich erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels |
1972 | Verleihung der Goldenen Wilhelm-Bölsche-Medaille. |
1973 | Auszeichnung mit dem Kulturpreis der Stadt München und der Wilhelm-Leuschner-Medaille. |
1976 | Mitscherlich lehnt die ihm angetragene Ehrenbürgerschaft der Stadt Frankfurt/Main ab, weil gleichzeitig auch der Präsident der Industrie- und Handelskammer Fritz Dietz in dieser Weise geehrt werden soll. |
1982 | 26. Juni: Alexander Mitscherlich stirbt in Frankfurt am Main. |
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zuletzt geändert am 26. September 2022