Die Exlibris-Sammlung
Die Sammlung Frankfurt und Seltene Drucke besitzt neben vielen verschiedenen Sammlungen auch eine große Exlibris-Sammlung.
Die Sammlung entstand 1894/95 in der damaligen Stadtbibliothek. Das Alter der einzelnen Exlibris reicht vom Ende des 15. Jahrhunderts bis zu den 1980er Jahren. Seitdem wurde der Bestand nicht erweitert und umfasst derzeit um die 10.000 Exemplare.
Der größte Teil der Exlibris-Sammlung (ca. 80 %) ist als einzelne Blätter, auf festem Karton montiert. Außerdem gehören zu der Sammlung noch verschiedene Mappen, die nach Künstlern sortiert sind.
Das Wort Exlibris kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "aus den Büchern". Ein Exlibris ist eine kleine von einem Künstler gestaltete Graphik, wobei der Bildschmuck in Beziehung zum Besitzer oder dessen Namen und Beruf (allegorische oder symbolische Ausdeutung) steht. Dieses Blatt wird auf der Innenseite des Bucheinbandes fest eingeklebt und soll den Besitzanspruch und den Besitzerstolz verdeutlichen. Allegorie kommt aus dem griechischen und bedeutet "das Anderssagen". Damit ist die Verbildlichung eines abstrakten Begriffs oder Vorgangs gemeint. Im Unterschied zum sinnfälligen Symbol enthält die Allegorie eine gedanklich-konstruktive Beziehung zwischen dem Dargestellten und dem Gemeinten. Das Symbol stellt meist ein Sinnbild da, die etwas mit der Person zu tun haben, der das Exlibris gehört. Meist hat es etwas mit dem Hobby oder dem Beruf zu tun, aber auch bildliche Darstellungen des Namens sind möglich. Ein Wappen ist ein Abzeichen, das eine Person, Familie (Familienwappen), Körperschaft oder Institution (Amtswappen) repräsentiert. Dies findet man auch auf Exlibris, entweder das des Besitzers oder des Künstlers.
Wer Exlibris nicht ausschließlich als künstlerischen Eigentumsvermerk für Bücher verwendet, sondern sie auch als Sammelgebiet sieht, kann sich durch Tausch und Ankauf in Spezialantiquariaten eine eigene Sammlung aufbauen. So entstand auch die Sammlung der heutigen Universitätsbibliothek.
Es gibt verschiedene Motivarten bei Exlibris:
Allegorisch
Symbolisch
Wappen
1894/95 wurde in der damaligen Stadtbibliothek die erste Exlibris-Sammlung angelegt. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf der Frankfurter Herkunft. 1899/1900 schenkte Alfred von Neufville, Präsident der Handelskammer, seine Exlibris-Sammlung der Stadtbibliothek. Diese Sammlung besteht aus 2.103 Einzelstücken. Weitere kleinere Schenkungen, sowie Zugänge durch Tausch und Kauf, ließen den Bestand bis 1941 auf 7.500 Einheiten anwachsen. Darunter befinden sich auch Exlibris aus der Sammlung von Heinrich Stiebel. Seit den 1980er Jahren wurde der Bestand nicht erweitert und umfasst derzeit um die 10.000 Exlibris.
Zwei Besonderheiten betreffen die Exlibris-Sammlungen von Alfred von Neufville und Heinrich Stiebel:
Neben der großen Exlibris-Sammlung, welche nach den Namen der Bucheigner (=Exlibris-Auftraggeber) sortiert ist, besitzt die Bibliothek auch ein kleinere Sammlung mit rund 50 Sammelmappen. In diesen Mappen sind jeweils Exlibris einzelner Künstler gesammelt, teils nur wenige Blatt, teils aber einige Dutzend Stücke.
Die meisten Blätter stammen aus dem frühen 20. Jahrhundert.
Für folgende Künstler liegen solche Sammelmappen vor:

Kataloge, Zugang
Der Hauptbestand der Exlibris-Sammlung ist alphabetisch nach dem Namen der Buchbesitzer (Auftraggeber) sortiert.
Die Einzelstücke der Sammlung sind weder im Online- noch in konventionellen Katalogen erfasst.
Eine Reihe von ca. 50 publizierten Exlibris-Künstlermappen wurde im Online-Katalog erfasst. Diese sind somit jeweils als Mappe recherchierbar.
Benutzungshinweise
Die Stücke der Exlibris-Sammlung können nur im Lesesaal Spezialsammlungen eingesehen werden. Falls Sie konkrete Benutzungswünsche haben, sollten Sie sich möglichst vor Ihrem Besuch bei uns mit den Ansprechpartnern in Verbindung setzen.
Bitte beachten Sie: Für die Zulassung zur Benutzung wertvollerer Werke ist die Vorlage eines Personalausweises erforderlich!
Bibliotheca publica Francofurtensis : Fünfhundert Jahre Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main / hrsg. von Klaus-Dieter Lehmann. - Textband. - Frankfurt am Main : Stadt- und Universitätsbibliothek, 1984
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zuletzt geändert am 8. Januar 2025