Archivzentrum: Autographie von Alexandre Dumas
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Autographie von Alexandre Dumas entdeckt

Im Archivzentrum der UB Frankfurt wurde ein von Alexandre Dumas handgeschriebenes Gedicht gefunden. Dumas übersetzte die "Die nächtliche Heerschau" von Joseph Christian Freiherr von Zedlitz ins Französische und notierte sie auf eine Lithographie.

Eine Lithografie mit einem von Alexandre Dumas (1802-1870) handgeschriebenen Gedicht ist bei Aufräumarbeiten im Archivzentrum der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main gefunden worden. Es handelt sich dabei um das Gedicht "La Revue Nocturne", Dumas' wortgetreue Übersetzung des Gedichts "Die nächtliche Heerschau" von Joseph Christian Freiherr von Zedlitz (1796-1869) ins Französische, das Dumas auf den breiten Rand der Lithografie schrieb.
DumasMathias Jehn, Leiter des Archivzentrums, ordnete das Gedicht anhand eines Schriftvergleichs zweifelsfrei dem berühmten französischen Romanautor zu. Die Arbeit sei nach Jehn um 1857 - anlässlich seines Kaufs einer Lithografie mit der Darstellung Napoleons von Denis Auguste Marie Raffet (1804-1860) - entstanden und greift die Mythosbildung Napoleons auf. Insgesamt sind ca. 20 Exemplare des Gedichts Dumas' in europäischen Archiven und Bibliotheken vorhanden.

Das Werk von Alexandre Dumas ist insgesamt sehr gut erhalten. Sämtliche 22 Verse des Gedichts sind handschriftlich auf Papier und in Wechselreimen verfasst. An einigen Stellen liegen stärkere Gebrauchsspuren und Einschnitte vor. Am unteren Ende ist das Gedicht eigenhändig signiert. Ein nachträglich in den 1920er Jahren angebrachter Vermerk nennt 500 Mark als Kaufsumme.

Die Lithografie mit dem Gedicht von Alexandre Dumas kam bereits Mitte der 1960er Jahren als Leihgabe der Erwin-von-Steinbach-Stiftung in die Frankfurter Universitätsbibliothek, so Jehn. Im Jahre 1963 schlossen die Stiftung und die Universitätsbibliothek einen Vertrag über die Sammlung des "Wissenschaftlichen Instituts der Elsass-Lothringer im Reich", in dessen Folge die Institutsbibliothek und die Reste der Archivbestände nach dem 2. Weltkrieg in die Universitätsbibliothek Frankfurt gegeben wurden.
Die Lithografie lag seitdem unerkannt inmitten der über 1.000 übriggebliebenen Karten aus dem elsässisch-lothringischen Raum. Für Jehn gibt das gefundene Gedicht einen Einblick in das Berufsethos des berühmten Autors und sei deshalb gerade für Historiker und Romanisten von besonderem Interesse.

Das Archivzentrum freut sich, auch solche Dokumente zur literarischen Untersuchung eines der berühmtesten Vertreter der europäischen Literatur in seinen Beständen zu wissen. Das Blatt kann ab sofort im Rahmen der Öffnungszeiten nach Voranmeldung und im Rahmen der Benutzungsordnung eingehend untersucht werden.

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zuletzt geändert am 29. November 2023

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