Musik und Theater - Stimmbuchdrucke
Die Sammlung Stimmbuchdrucke ist eine der bedeutendsten in Deutschland. Sie wurde von dem ersten Frankfurter Musikdirektor Johann Andreas Herbst (1588-1666) angelegt und diente der Gestaltung festlicher Musik zu besonderen Anlässen sowie der Sonn- und Festtagsgottesdienste.
Enthalten sind Werke von 252 verschiedenen Komponisten in knapp 200 Ausgaben aus der Zeit von 1580 bis 1680. Die Sammlung wurde zunächst in der Bibliothek des städtischen Gymnasiums aufbewahrt und erst Ende des 19. Jahrhunderts an die Stadtbibliothek gegeben, die heutige Universitätsbibliothek.
Die Komponisten der Werke sind z. B. Andrea und Giovanni Gabrieli, Melchior Franck, Adam Gumpelzhaimer oder Samuel Scheidt. Die Sammlung enthält vor allem Psalmvertonungen, Messen, Motetten, geistliche Lieder, aber auch weltliche Lieder und einige Instrumentalwerke.
Stilistisch sind die venezianische Mehrchörigkeit wie auch die Monodie vertreten (venezianische Drucke), daneben auch einfache, meist vierstimmige geistliche Kompositionen und das geistliche Lied (zahlreiche der deutschen Drucke).
Mit der Sammlung Herbst ist also ein wesentliches Zeugnis der Musikgeschichte und musikalische Entwicklungsströme in Europa.
Zeitlicher Bereich: | 1580 bis 1680 |
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Umfang: | rund 200 Werkausgaben von 252 Komponisten |
Signaturen: | Mus W; Mus Wq |
Nachweis: | Online-Katalog der Universitätsbibliothek RISM-OPAC |
Benutzung: | Benutzung im Lesesaal Spezialsammlungen nach Voranmeldung; Verpflichtungsschein. |
Ähnliche Sammlungen: | Notendrucke des 16. und 17. Jahrhunderts mit mehrstimmiger Musik in der Bayerischen Staatsbibliothek |
Ann Kersting-Meuleman und Britta Schulmeyer, Ein Kleinod der Frankfurter Musikgeschichte - Die Sammlung Johann Andreas Herbst. In: Forum Musikbibliothek 2016, H. 03
UniReport der Goethe-Universität 2016, Heft 1, S. 19 - Kurzfassung
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zuletzt geändert am 15. Oktober 2024